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Die spektakulärsten Straßen weltweit: Besser nicht „falsch abbiegen“
Unterwegs

Die spektakulärsten Straßen weltweit: Besser nicht „falsch abbiegen“

Was Straßen betrifft, sind wir in Deutschland wirklich verwöhnt – gut ausgebaut führen sie auf dem nächsten Wege von A nach B, und das einzige, was Nerven kostet, ist die ein oder andere Baustelle, die lästige Staus beschert. Doch es geht auch anders: Wir stellen Ihnen 5 der gefährlichsten Straßen der Welt vor, die bei störungsfreier Fahrt schon für puren Nervenkitzel sorgen und auf denen Lappalien wie Gegenverkehr, enge Stellen oder eine winzig kleine falsche Bewegung zum echten Problem werden können.

1. North Yungas Road in Bolivien: Kick auf der „Todesstraße“

Autocar sur la route de la mort, Coroico - Bolivia
Die alte North Yungas Road in Bolivien ist Kult – auch wenn es mittlerweile eine wesentlich besser ausgebaute Straße von La Paz nach Coroico gibt, ziehen viele Abenteurer die so genannte „Todesstraße“ vor. Sieht man Fotos oder Videos von der Yungas Straße, so wundert man sich, dass man diese überhaupt ohne größere Schäden passieren kann: Keine Leitplanken, steile Abhänge, matschiger Untergrund und sehr geringe Sichtweite durch Regen und Nebel, dazu Steinschläge und Erdrutsche bei einem hohen Verkehrsaufkommen – hier ist absolute Vorsicht, Kontrolle und Millimeterarbeit gefragt, weswegen auch Linksverkehr herrscht, damit der Fahrbahnrand von den links sitzenden Fahrern besser eingeschätzt werden kann. Der absolute Kick für todesmutige Traveller, die Macht der Gewohnheit für die Einheimischen, Downhill Spaß für Mountainbiker – auch wenn der Großteil des Kraftverkehrs nun auf der asphaltierten Strecke verläuft: Dass die Yungas Road nach wie vor eine besondere Faszination ausübt, steht außer Zweifel.

Famous Norwegian Troll's Path2. Trollstigen in Norwegen: Großartige Spuren kleiner Kobolde

Der Name „Troll-Leiter“ klingt erstmal niedlich – aber der Trollstigen in Norwegen hat es ganz schön in sich. Elf Haarnadelkurven, 12 % Steigung, Höhendifferenz von 405 Metern – und als wäre das noch nicht spektakulär genug, führt er ungefähr auf halber Strecke noch über einen rauschenden Wasserfall hinweg. Da die Straße nur wenige Meter breit ist, sind entgegenkommende Fahrzeuge eine echte Herausforderung; zumal Lawinen und Steinschläge das Ganze nicht sicherer machen. Wer sich trotzdem auf die Spuren der Trolle wagt (witterungsbedingt ist der Trollstigen übrigens nur von Mitte Mai bis Ende September befahrbar), der wird belohnt mit einer sensationellen Ausblick über die weite Landschaft Norwegens belohnt – aber Vorsicht, nicht zu sehr ablenken lassen von dem ganz besonderen Flair, sondern Augen auf die Straße!

3. Kolyma Highway in Russland: Das Ende der Welt?

„Straße der Knochen“ oder „Weg des Todes“ – die Spitznamen des Kolyma Highways lassen auf nichts Gutes schließen; das liegt aber vor allem auch daran, dass sie größtenteils von Gulag-Häftlingen gebaut wurde, die dabei ums Leben kamen und zu einem großen Teil auch direkt dort begraben wurden. Doch auch abgesehen von dieser gruseligen Geschichte empfängt einen dort, im tiefsten, fast unbewohnten Osten Russlands, wahrlich Grabeskälte und Isolation. Zivilisation sucht man hier vergebens – statt Infra- und Gesundheitsstruktur findet man hier Wölfe und Bären. Interessanterweise ist die Straße im Winter bei 40 Grad minus am besten befahrbar, denn im Sommer verwandelt sie sich in eine Matschpiste, in der vor allem normale Autos kaum eine Chance haben voranzukommen. Apropos Temperatur: Die Gegend um den Kolyma Highway hält den Rekord für die die tiefste jemals registrierte Temperatur: 1924 hatte es hier sage und schreibe -71,2 C°!

4. Guoliang Road in China: Tunnelbau in Handarbeit

Nur 1,2 Kilometer ist diese Straße lang – falls man sie überhaupt Straße nennen kann, denn die Guoliang Road ist vielmehr ein Tunnel, der in den der chinesischen Provinz Henan in einen Berg hinein gebaut wurde. 13 Männer, 13 Hammer: Mit dieser Ausrüstung wurde sie zwischen 1972 und 1977 in den Stein gehauen, um das bis dahin von der Außenwelt isolierte Dorf Guoliang an den Rest des kommunistischen Reiches anzuschließen. Lediglich vier Meter breit und fünf Meter hoch ist der Tunnel, dazu gesäumt von Löchern am Abgrund, die nicht gesichert sind – man sollte es also vermeiden, hier falsch abzubiegen. Tatsächlich passieren hier die meisten Unfälle aus Unachtsamkeit, wahrscheinlich, weil die faszinierten Autofahrer Ihren Blick nicht von der Aussicht abwenden können: Nicht umsonst zählt die Straße durch den Berg trotz ihrer Tücken zu den beliebtesten Touristenattraktionen Chinas.

5. Gravelly Hill Interchange in Birmingham: Chaos auf der Spaghetti-KreuzungSpaghetti junction in Atlanta

Die Gravelly Hill Interchange, genannt „Spaghetti-Kreuzung“, gilt als die komplizierteste des Landes – zu Recht, wenn man sich hier mal den Wirrwarr an Straßen ansieht. 12 Hektar Land, 18 Straßen, 4 Kilometer lange Auf- und Abfahrten und satte 5 Ebenen hat dieses Monster aus Beton zu bieten. Hier sollte man sich besser nicht verfahren, wenn man keinen sehr langen Umweg vor sich haben will. 2012 feierte die Gravelly Hill Interchange ihren 40. Geburtstag; in den letzten 40 Jahren ist der Verkehr von 40000 auf 210000 Fahrzeuge pro Tag angestiegen. 559 Stützsäulen tragen sie übrigens – das ist auch bitter nötig, da unter ihr zwei Eisenbahnlinien, drei Kanäle und zwei Flüsse Platz finden müssen.

Nancy Elmazoska

Autor: Nancy Elmazoska


Nancy hat Kultur- und Geisteswissenschaften studiert und haut für die Online Redaktion von erlebnisgeschenke.de täglich in die Tastatur - stets auf der Suche nach den neuesten Trends und hilfreichen Tipps in Sachen Erlebnisse und Geschenke. Recherchieren, Reflektieren, Schreiben: Hier ist sie ganz in ihrem Element. Lesen Sie spannende Artikel und blicken Sie durch die Augen einer Leseratte und Klassik-Liebhaberin!

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