Erlebnisreise durch Südkorea – Die Brücke zwischen Hochmodernem und Traditionellem
Die Wochen vor meiner Reise nach Südkorea kamen mir wie ein Traum vor – selbst beim Packen hatte ich noch nicht realisiert, dass ich mich kurz darauf für drei Wochen auf der anderen Seite der Erde befinden würde. Schließlich habe ich es dann doch in dem Moment verstanden, in dem mir der Smog bei unserem Zwischenstopp in Peking in der Nase biss.
Die Zeit verging wirklich zu schnell und ich hätte gerne noch einiges gesehen und mehr Kultur geschnuppert, aber das muss wohl bis zum nächsten Mal warten. Viel erlebt habe ich trotzdem auch in der viel zu kurzen Zeit – meine fünf schönsten Erinnerungen habe ich hier für Sie zusammengestellt:
1. Verzaubert vom Sonnenuntergang am Meer vom Haedong Yonggung Tempel aus
Kurz vor meiner Abreise aus der Meeresstadt Busan habe ich durch Zufall von einem schönen Tempel in der Nähe erfahren und dachte mir: Wenn du schon hier bist, dann solltest du ihn dir auch anschauen! Wie sich herausstellte, war das eine sehr gute Entscheidung. Mit dem Taxi kommt man auf den kleinen Berg nordöstlich der Stadt hinauf, der dann ab einem bestimmten Punkt für Fahrzeuge nicht mehr durchlässig ist. Auf dem Weg zum Tempel durchquert man eine kurze Allee, die auf beiden Seiten von Statuen gezäunt ist. Diese symbolisieren die 12 Tierkreiszeichen.
Ein kleiner Tunnel führte meine Freundin und mich dann à la „Chihiros Reise ins Zauberland“ in eine praktisch andere Welt – auf der anderen Seite waren wir komplett abgeschnitten von allem Lärm; wir hörten nur das Rauschen der Wellen. Nun trennten uns nur noch 108 Treppenstufen, die die 108 Leiden Buddhas repräsentieren, von dem Anblick auf die wunderschöne Tempelanlage.
Anders als die meisten Tempel wurde der Haedong Yonggungsa direkt an der Küste gebaut und zählt daher als besonders religiöser Ort. Als wir ankamen, ging gerade die Sonne unter. Wir setzten uns über dem Tempel neben die große Buddha Statue und sahen einfach nur dem Farbenspiel des Himmels zu – das waren Momente der absoluten Ruhe und des Glücks.
2. Versetzt in die Vergangenheit beim Spazieren durch die 5 großen Palastanlagen Seouls
In und um die Hauptstadt Seoul lebt fast die Hälfte der koreanischen Bevölkerung. Es ist nach Tokio der am dichtesten besiedelte Ort der Welt. Auch während der Zeit der Dynastien war Seoul die Hauptstadt, daher befinden sich dort heute noch 5 Paläste.
Außer dem Doksugung Palast wurden alle anderen während des Imjin-Krieges niedergebrannt. Zum Teil taten dies Sklaven, um Beweise für ihren Stand zu zerstören. Die wieder aufgebauten Komplexe wurden bis ins 20. Jahrhundert von Königen bewohnt und stehen nun für Touristen offen.
Der Eintritt für alle Paläste zusammen beträgt etwa 7€ – ein mehr als guter Preis für all die Kultur, die man dort erschnuppern kann. Viele Besucher und auch die Führer tragen Hanboks, die traditionelle, farbenfrohe koreanische Tracht, was stark zum Flair der Paläste beiträgt.
Mein Geheimtipp: –Ein Spaziergang durch den Secret Garden direkt neben dem Changdeokgung Palast. Er war früher nur für die Mitglieder der königlichen Familie zugänglich und wurde so natürlich wie möglich gelassen. Ein wunderschöner Ort!
3. Traumhafter Ausblick auf ganz Seoul vom N Seoul Tower aus
Ein absolutes Must-See ist natürlich auch das Wahrzeichen der Hauptstadt – der N Seoul Tower. Er liegt auf dem Namsan Hügel und kennzeichnet den höchsten Punkt Seouls. Zu seinen Füßen befinden sich unter anderem ein Park, eine Bibliothek und ein botanischer Garten. Der Sendemast gilt als einer der romantischsten Plätze Seouls – es ist auch nicht schwer zu verstehen, warum!
Mit der geräumigen Seilbahn geht es steil bergauf. Oben angekommen war ich völlig überwältigt von dem wunderschönen Ausblick auf die ganze Stadt. Der Turm ist insgesamt 236,7 Meter hoch, der Aussichtspunkt jedoch befindet sich bei 138 Metern. Die sich dort befindenden Gitter sind von Liebesschlössern bedeckt, von denen eines außergewöhnlicher ist als das andere.
Man kann problemlos mehrere Stunden lang dort bleiben ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Das teure, aber sehr gute Drehrestaurant bietet einen tollen Ausblick und die Souvenirshops sind gefüllt mit außergewöhnlichen Mitbringseln.
4. Bummeln in Hongdae – das Viertel, das niemals schläft
Nachts in Seoul nichts zu tun zu haben – das geht überhaupt nicht. Es gibt nämlich kaum Gegenden, in denen nachts nichts los ist. Gerade Hongdae gilt als das Viertel der Vampire, denn dort findet man immer Leben auf den Straßen. Rund um die Uhr singen Musiker melancholische Balladen oder Rocksongs und Tanzgruppen jeden Alters treten gegeneinander an.
Traditionelle Restaurants flankieren die Straßen, der Geruch von gegrilltem Essen und scharfen Soßen erfüllt die Luft. Touristen aus aller Welt tummeln sich dort, ein seltsamer Anblick nach ein paar Wochen in Korea. Schließlich haben wird dort im Schnitt ein bis zwei andere Ausländer am Tag getroffen. Lachend wurden wir von allen Seiten begrüßt, wir fühlten uns heimisch, und ehe wir es merkten, befanden wir uns in kleinen Läden mit handbemalten Fächern wieder.
Hongdae ist ein klares Muss auf der Besichtigungsliste in Seoul – an kaum einem anderen Ort kann man so viel von der Kultur und der Mentalität der Koreaner erfahren wie hier!
Kleiner Tipp: Unbedingt die vielen Straßenstände abklappern! Die meisten dort angebotenen Produkte sind von guter Qualität und günstiger als im Laden.
5. Tradition trifft Moderne im Hanok Village
Inmitten der Hochhäuser Seouls befinden sich rund 600 Jahre alte „Hanoks“, traditionell koreanische Häuser. Hunderte von ihnen bilden ein kleines Dorf im Herzen der Hauptstadt, das Hanok Village. Es steht für die Tradition und Kultur Koreas, die Häuschen sind klein und mit einem aufwendig dekorierten Dach versehen. Die Zimmer werden von Schiebetüren aus Papier getrennt und die Koreaner schlafen dort traditionell meist auf den Böden.
Viele Häuser sind heute noch bewohnt und wurden nur geringfügig verändert. Mit etwas Glück begegnet man auch einem Bewohner auf den Straßen und lässt sich von ihm mehr über die Geschichte der Hanoks erzählen.
Wer interessiert an der Tradition Koreas ist, darf sich eine Tour durch die engen Gassen des Dorfes auf keinen Fall entgehen lassen.
Nur schweren Herzens habe ich mich für diese Top 5 entschieden – mich hat dieses große Land mit den vielen sehenswerten Plätzen und der spannenden Kultur so begeistert, dass ich locker eine Top 50 Liste daraus hätte machen können. Das Land der Technik hat noch mehr zu bieten, als nur überall kostenloses, schnelles Internet, unglaublich nette und hilfsbereite Bewohner, tolle Museen und eine reiche, schmackhafte Küche. Südkorea ist ein sehr sicheres Land voller Kultur, Traditionen und magischen Orten. Ich werde garantiert zurück kommen und mich weiterhin auf die Suche nach ihnen machen!
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