Unterwegs in Brasilien und Argentinien: Pure Lebensfreude, herrliche Natur & pulsierende Metropolen
4 Wochen backpacken in Südamerika – klingt zu schön um wahr zu sein, und selbst als ich im Flieger saß, konnte ich es noch nicht so richtig fassen, dass ich Sonne, Strand und Regenwald für diesen Zeitraum mit meinem Schreibtisch in der Redaktion von erlebnisgeschenke.de tauschen würde. Nun sitze ich wieder auf eben diesem, der Urlaub ging wahnsinnig schnell vorbei und ich habe so viele faszinierende Erinnerungen im Kopf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, denn es war einfach alles toll! Damit ich aber heute noch zu etwas anderem komme und mich nicht in endlosen Schwärmereien verliere, beschränke ich mich hier auf meine absoluten Top 5 Erlebnisse in Argentinien und Brasilien – Vorsicht, Fernweh garantiert!
1. Streetart, Steaks & Tango in Buenos Aires
Wenn man versucht, die Vielfalt von Buenos Aires in ein paar Sätze zu quetschen, wird man der faszinierenden Metropole absolut nicht gerecht. Ich versuche es trotzdem: In den Vierteln San Telmo und Palermo gibt es jede Menge wirklich kunstvolle Streetart zu bestaunen, in La Boca auf dem Caminito findet man sich in einer mitreißende Welt aus Tango, bunt bemalten Häusern und Künstlern jeglicher Art wieder – neben Malern und Bildhauern trifft man hier auch schon mal einen originalgetreuen Maradonna – und im Centro erinnert die Plaza de Mayo mit ihrer prachtvollen Kathedrale sowie dem spannenden Kontrast aus Präsidentenpalast und Dauer-Demonstrationen an die „Madres de Plaza Mayo“, die nach dem spurlosen Verschwinden ihrer Kinder während der Militärdiktatur durch stumme Protestmärsche die Täter anklagten. Was man sonst noch nicht verpassen sollte? Tango in San Telmo, das bunte Nachtleben in Palermo, und natürlich ein saftiges argentinisches Steak – mein Tipp: Das Restaurant „Desnivel“ in der Calle Defensa!
2. Las Cataratas de Iguazú: Dem Teufel in den Schlund schauen
Die Wasserfälle von Iguazú sind ein absolutes Muss – ich habe selten so viel Naturgewalt auf einem Haufen gesehen, was vermutlich auch noch durch die 9(!) Gewitter verstärkt wurde, die an diesem Tag für eine ganz besondere Stimmung gesorgt haben (und dafür, dass wir innerhalb von Sekunden komplett durchnässt waren; der Regen dort ist schon noch mal eine andere Nummer als hierzulande). Der größte Wasserfall ist der „Garganta del Diablo“, der Schlund des Teufels, der einfach überwältigend riesig ist, aber auch die „kleineren“ Fälle bringen einen zum Staunen – auf dem unteren Rundweg, dem „Circuito Inferior“, kommt man dem Wasserfall so nahe, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht und auch ohne Regen nass wird, auf dem „Corcuito Superior“ lockt eine tolle Panoramasicht. Ein Highlight sind auch die Boottouren, mit denen man sozusagen in den Wasserfall reinfährt – ebenfalls ein feuchtfröhlicher Spaß! Übrigens: Die Wasserfälle kann man nicht nur in Argentinien bewundern, sondern auch von der brasilianischen Seite aus – lohnt sich auf jeden Fall! Das entschädigte auch für die Busfahrt nach Rio, die dank Drogenschmugglern und daraufhin Polizei im Bus 30 statt 24 Stunden dauerte…
3. Wasserfalltour in Paraty – Tarzan & Jane Konkurrenz machen
Das Kolonialstädtchen Paraty und das nahe gelegene Dorf Trinidade sind bei Sonnenanbetern und Surfern bekannt für ihre schönen Strände und die entspannte Atmosphäre, doch das ist bei weitem nicht alles! Unbedingt zu empfehlen ist eine Wasserfall-Tour – nein, wir reden nicht von solchen Giganten wie in Iguazú, sondern von kleineren Kandidaten, die dazu einladen, der Natur ganz nahe zu kommen. Auf natürlichen Rutschen Felsen hinabrutschen, sich in einer Höhle hinter einem Wasserfall die Welt durch die Wassermassen hindurch anschauen, von Felsen 5 Meter in die Tiefe springen und zu guter Letzt wie Jane an einer Liane schwingen – der Tag hat riesigen Spaß gemacht und die Cachaça-Probe zwischendrin hat auch die letzte Scheu vor Sprüngen ins Ungewisse und Co. verjagt!
4. Ilha grande: Durch den Dschungel zu „the beach“ laufen
Auf der „großen Insel“ hat man wirklich das Gefühl, dass man in einem Hollywoodfilm gelandet ist – es ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Autos sind hier nicht erlaubt, was die entspannte Stimmung noch unterstreicht. Regenwald wohin das Auge reicht, vereinzelte Dörfer, sanfte Rhythmen aus allen Ecken, eine lebendige Backpackerszene und nicht zuletzt die wunderschönen Strände sorgen dafür, dass man am liebsten die Zeit anhalten will! Ein Highlight ist der schönste Strand der Insel, „Lopes Mendes“ – zu Fuß braucht man ca. 2.5 Stunden dorthin und kann unterwegs von Äffchen bis hin zu – zugegeben etwas gruseligen – Bananenspinnen einiges an Tierwelt bewundern. Wer es bequemer mag, der nimmt ein Boot zu einem nahe gelegen Strand und läuft nur die letzten Meter zu Fuß. Dort angekommen, eröffnet sich ein Paradies aus weißem Sand und klarem, türkisfarbenen Wasser – genau das Richtige, um ordentlich Energie zu tanken, bevor es ins pulsierende Rio geht…
5. Samba tanzen zwischen Zuckerhut und Copacabana: Bezauberndes Rio de Janeiro
Rio muss man einfach erlebt haben – diese bunte Mischung aus wunderschönen Stränden, Großstadtdschungel, faszinierender Landschaft und unglaublicher Lebensfreude zieht einen innerhalb von Sekunden in seinen Bann. Nicht verpassen sollte man, an einem sonnigen Tag (Vorsicht, manchmal zieht innerhalb von Minuten Nebel auf, sodass man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sieht) den Zuckerhut und die Cristo Statue zu erklimmen (bequem mit Gondel bzw. Minivan oder teilweise auch zu Fuß möglich): Die Aussichten sind einfach atemberaubend und die Stadt liegt einem im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen! Die Copacabana gilt als DER Strand, doch meiner Meinung nach ist Ipanema nebenan wesentlich schöner und man sollte unbedingt einmal vom Arpoador Felsen den Sonnenuntergang anschauen. Nachts sollte man die Strände übrigens meiden, aber bei Sonnenaufgang ein Bad an der Copacabana nehmen kann ich nur empfehlen! Überall präsent ist auch außerhalb der Karnevalszeit der Samba – vor allem im Stadtteil Lapa tönen aus allen Ecken heiße Rhythmen, die Brasilianer tanzen auf der Straße wie in Bars und reißen einen auch gerne mit – ich wusste gar nicht, dass ich Samba (zumindest irgendwie) tanzen kann; keine Ahnung, wie es aussah, aber es hat riesigen Spaß gemacht. Dazu gibt es überall Straßenstände, die Caipirinha in allen möglichen Kombinationen günstig verkaufen. Mein Tipp: Freitagabend nach Lapa gehen – warum auch immer, aber da ist wesentlich mehr los als samstags. Lohnenswert ist auch ein Ausflug ins am Hang gelegene St. Teresa – unbedingt die Treppen von Lapa hochlaufen, die sind ein wahres Kunstwerk! Apropos Kunst: Wer das Glück hat, an einem Sonntag in Rio zu sein, den lege ich den Hippie Markt in Ipanema ans Herz – hier kann man stundenlang stöbern und von Kunst über Kleidung bis hin zu Schmuck und Taschen shoppen ohne Ende. Sie sehen, es gibt einfach zu viel zu sehen – ich war 10 Tage dort, viel länger als geplant, weil die Stadt einen einfach nur komplett verzaubert!
…To be continued: Hanggliding in Rio de Janeiro
Ein Traum blieb mir leider unerfüllt, steht aber fürs nächste Mal ganz oben auf meiner To do Liste: Drachenfliegen über Rio! Aus 550 Metern Höhe geht’s los, über die faszinierende Hügellandschaft, vorbei an der imposanten Christo Statue bis zur Landung am Strand 20 Minuten später – ich habe von vielen gehört, dass es einfach nur fantastisch sein muss, konnte es aber leider nicht selber ausprobieren, da das Wetter mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Das Gute: Noch ein Grund mehr, bald nach Rio zurückzukehren!
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