Die 7 kuriosesten Osterbräuche, von denen Sie noch nie gehört haben
Ein Nagetier, das 40 Tage nach dem ersten Frühlingsvollmond bunt bemalte Hühnereier im Gras versteckt, damit Kinder sie dort finden können: Auch die bekannteren Traditionen und zugehörigen Erzählungen zu Ostern sind ziemlich kurios. Weltweit gibt es aber noch einige weit abgedrehtere und ausgefallenere Osterbräuche als schnödes Eierverstecken. Hier sind sieben, von denen Sie noch nie gehört haben:
1. Australien: Eier vom Kaninchennasenbeutler
Als Getreideschädlinge haben Hasen in Australien keinen sonderlich guten Ruf und sind so kurzerhand ihren Job als Eierverstecker losgeworden, den sie auch Down Under früher inne hatten. Stattdessen hat diese Aufgabe der Kaninchennasenbeutler oder Bilby übernommen. Große Ohren bringt das Tierchen als Qualifikation genauso wie der unbeliebte Hase mit. Ansonsten sieht das Tier mit dem merkwürdig klingenden Namen aus wie eine Mischung aus Ratte, Känguru und Kaninchen – skurril, aber niedlich. Und zu Ostern steht es natürlich in Schokoladenform in den Regalen, wie etwa das Exemplar auf unserem Bild oben.
2. Tschechien, Slowakei: Einschlägige Osterbräuche
In anderen Ländern sind Weidenzweige nur Teil der österlichen Dekomaßnahmen, in Tschechien und der Slowakei finden sie zu Peitschen geflochten handfeste Verwendung: Männer benutzen die mit bunten Bändern dekorierten Pomlázka um Frauen am Ostermontag auf die Beine zu schlagen. Den Mädchen und Frauen, die in den zweifelhaften Genuss dieses Ostergeschenkes kommen, soll der Brauch Gesundheit und Jugend bescheren. In einigen Gegenden rächt sich der weibliche Teil der Bevölkerung am folgenden Tag mit einem Eimer kaltem Wasser bei den Männern.
3. Westerwald: Eierweitwurf
Ostereier liegen gut in der Hand, sind aerodynamisch und lassen sich kaum effizienter im Gras verstecken, als durch einen beherzten Wurf. Warum sich der Ostereierweitwurf außerhalb Horhausens im Westerwald noch nicht durchgesetzt hat, ist uns daher ein Rätsel. In dem 2000-Seelen-Ort wird der Eierweitwurf jährlich mit großem sportlichen Ehrgeiz betrieben. Ziel ist es dabei, die bunten, gekochten Eier möglichst weit zu werfen und dabei unversehrt aufkommen zu lassen.
4. Europa, USA: Ostereiertitschen
Ein früher in weiten Teilen Europas verbreiteter Brauch, der heute nur noch in einigen Regionen praktiziert wird, dafür aber seinen Weg in die USA gefunden hat, trägt den schönen Namen „Ostereiertitschen“. Bei dieser spielerischen Tradition schlagen zwei Kontrahenten hart gekochte Eier gegeneinander – wessen Schale bricht, verliert. Wie der Eierweitwurf wird auch dieser Brauch teils mit sportlichem Ehrgeiz und großem Ernst betrieben: In großen Wettkämpfen treten viele Spieler beim Ostereiertitschen gegeneinander an, bis im K.O.-Verfahren ein Sieger feststeht. Die Teilnehmer haben dabei die Wahl des richtigen Eis als eine Wissenschaft für sich erkannt und achten auf die Hühnerart und Ernährung der Henne, von der das Ei kommt.
5. Haux, Frankreich: Riesenomelettes
Laut einem englischen Sprichwort kann man kein Omelette herstellen, ohne Eier zu zerbrechen. Allerdings gehen dabei nicht immer so viele Eier zu Bruch, wie im französischen Haux: Über 4.500 Stück werden in einer gigantischen Pfanne zu einem einzigen Omelette verarbeitet, das 1.000 Menschen satt macht.
6. Russland: Butterlamm
Kennen Sie ein Rezept für ein traditionelles Osterlamm? Falls Butter eine der Zutaten ist, handelt es sich vielleicht um die Anleitung für ein klassisches russisches Osterlamm. Falls noch andere Zutaten darin vorkommen, nicht. Denn in Russland, Slowenien und Teilen Polens ist ein Lamm aus reiner Butter eine traditionelle Beilage zum Ostermahl. Falls Sie vorhatten Ihren Winterspreck bis zum Sommer abzutrainieren: vergessen Sie es!
7. Finnland: Süßes gegen Palmkätzchen
Wenn verkleidete Kinder von Haus zu Haus ziehen und nach Süßigkeiten verlangen, dann steht entweder Halloween an, oder es ist Ostern und Sie sind in Finnland. Immerhin drohen die kleinen Osterhexen nicht mit fiesen Streichen, wenn Ihnen Süßigkeiten verweigert werden, sondern beschenken die Spender der süßen Gaben mit Palmkätzchen. In diesem Sinne: Hyvää Pääsiäistä, bzw. Frohe Ostern!
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