Bloukrans Bridge in Südafrika: Adrenalin pur beim Sprung von der höchsten Bungee Brücke der Welt
Nur noch wenige Meter trennen mich vom Abgrund. Nur noch wenige Minuten vom Sprung in die Tiefe. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Doch zu spät, schon werde ich Richtung Brückenrand getragen, und es gibt kein Zurück mehr…
2 Verrückte, 2 Tage, 1200 km, 216 Meter Tiefe – 100% Adrenalin!
Wie ich in diese Situation gekommen bin? Durch die grandiose Idee, mich zusammen mit einem Freund, der unter leichter Höhenangst leidet, in den Bus zu setzen und von Kapstadt aus die Garden Route entlang zur 600 Kilometer entfernten Bloukrans Bridge zu fahren. Sie gilt mit ihren 216 Metern Höhe als eine der höchsten Bungee Brücken der Welt – das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen! Nach 10 Stunden Fahrt kamen wir auch schon an und waren erstmal überwältigt: Die gigantische Brücke, die den schönen Beinamen „Face Adrenalin“ trägt, liegt inmitten des endlos scheinenden Tsitsikamma Nationalparks in der Nähe von Pettenberg Bay, das heißt alle Adrenalinjunkies erwartet erst einmal herrliche Ruhe und Natur pur. Auch das Hostel direkt an der Brücke, in dem wir sehr freundlich empfangen wurden, strahlt eine entspannte Atmosphäre aus. Nach einem Abend, den wir damit verbrachten, den Blick auf die Brücke dazu genießen und uns der unwirklichen Vorstellung, von derselben herunterzuspringen, anzunähern, war es dann endlich soweit! An einem sonnigen Morgen machten wir uns voller Vorfreude, aber auch mit zitternden Knien auf den Weg zur Brücke.
Die Ruhe vor dem Sprung
Dort angekommen, wurden wir mit Sicherheitsgurten ausgestattet und mit lockeren Sprüchen der Crew auf die Brücke verabschiedet. Dort erwartete uns die erste Herausforderung: Über einen schmalen Steg nur geschützt durch Netze an den Seiten führte der Weg zum Absprungpunkt – über 200 Meter lang nicht nach unten zu gucken, das war gar nicht so leicht! Der Empfang in der Mitte der Brücke entschädigte aber sofort: Die Crew nahm uns durch ihre lockere Art und ihre Scherze jegliches Lampenfieber! Es lief Musik, wir haben alle erstmal eine Runde getanzt und die Aussicht genossen, denn die Brücke ist an diesem Punkt so breit, dass man einfach nur in die Ferne auf das tiefblaue Meer und den unendlich scheinenden Nationalpark anstatt nach unten schaut. Fast hätte man vergessen können, dass man sich hier in 216 Metern Höhe befindet – hätte nicht Chef Clive dann angeregt, ob wir eigentlich nicht mal springen wollten…und ehe ich mich versah, wurde mir auch schon das Bungeeseil an den Füßen festgezurrt. Nach Erklärungen zum Sprung, ermunternden Schulterklopfern und einem letzten Mal tief durchatmen trugen mich die Jungs dann zum Rand der Brücke. Ein schneller Blick nach unten, den ich im selben Moment bereute, ein letzter Check und dann hieß es nur noch…
5, 4, 3, 2, 1 – Bungeeeeee!
Absprung! Freier Fall, pures Adrenalin, ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, tausend Eindrücke auf einmal, hoch, runter, wo ist eigentlich oben und wo unten, das Meer glitzert in der Ferne – pures Glück durchströmt meinen Körper, und ich kann nicht mehr aufhören zu grinsen! Wir konnte ich jemals Angst vor etwas so Schönem haben? Nach ein paar Minuten auf und ab pendelte sich das Seil langsam aus, ich hing kopfüber unter der Brücke und hatte noch Zeit, die herrliche Aussicht so richtig zu genießen. Dann erschien auch schon ein Helferlein, das die Aufgabe hatte mich zum Hochziehen bereit zu machen, neben mir – ein ungewohntes Gefühl, wenn plötzlich jemand in der Luft wie aus dem Nichts auftaucht, aber auch ganz schön beruhigend – ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, hätte ich mich nicht in einer denkbar ungünstigen Lage dafür befunden! Schnell in die Waagrechte gebracht, und schon ging es wieder aufwärts, 216 Meter Richtung Brücke, wo mich das Team wieder auf den sicheren Boden zurückholte. Klar war da ein bisschen Erleichterung, aber vor allem eins: Unbändige Freude, darüber, dass ich mich überwunden hatte, darüber, dass so tolle Menschen dabei waren, und vor allem darüber, dass ich diesen Adrenalinrausch verspüren durfte – das Strahlen habe ich den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, und nicht nur ich: Auch mein Freund mit Höhenangst konnte einfach nur noch strahlen.
Ende gut, alles gut
Mein Fazit? Ein Wahnsinns-Erlebnis, das ich niemals vergessen werde und das ich jedem nur empfehlen kann! Südafrika ist ein wunderschönes Land, die Strecke von Kapstadt bis Port Elizabeth, die sogenannte Garden Route, ein absolutes Goldstück und mitten auf dem Weg liegt die Bloukrans Bridge – da bietet es sich an, doch einfach mal seinen ganzen Mut zusammenzufassen und die Welt kopfüber zu betrachten! Neben herrlichen Aussichten erwartet alle Mutigen ein tolles Team, das für viel Spaß sorgt, und natürlich ein Adrenalin-Kick, der süchtig macht! Übrigens: Das Video, das man gegen einen kleinen Aufpreis dazubekommt, hat noch für viel Spaß gesorgt, sowohl im Sinne von „Ich zeige mal meinen ahnungslosen Eltern, was ich im Urlaub so gemacht habe“ als auch im Freundeskreis, als mein Blick kurz vor dem Absprung ins Bild kam. Doch spätestens in dem Moment, in dem es „Bungeeee“ heißt, herrscht nur noch fassungsloses Staunen. In diesem Sinne: Viel Spaß und „Face Adrenalin“!
Hier gibt’s mehr Informationen zur legendären Bloukrans Bridge: http://www.faceadrenalin.com/
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