Festival-Guide: Die Highlights des Musik-Sommers 2015
Sommer ist die Jahreszeit der Musikfestivals: Musikalische Hochgenüsse live und unter freiem Himmel genießen. Unser “1×1” des Musiksommers leitet Sie durch die Masse der Angebote und die Dos and Don’ts für Ihr perfektes Festival-Wochenende.
Welche Festivals gibt es und welches passt zu mir?
Am Anfang jedes Festivalsommers steht die Frage: Welches Festival möchte ich dieses Jahr besuchen? “Alte Hasen” trifft man Jahr für Jahr auf den gleichen Veranstaltungen, doch ein bisschen Abwechslung hat noch keinem geschadet. Einzelne Festivals bieten ein immer breiteres Spektrum an Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen an. Eine grundsätzliche musikalische Ausrichtung ist den bekannten Festivals trotzdem nicht abzusprechen. Wir haben für Sie vier unterschiedliche Musikgenres ausgewählt, aus denen wir Ihnen die größten und beliebtesten Festivals vorstellen.
Rock
Rock’n’Roll ist neben einer Musikrichtung vor allem ein Lebensgefühl. Rock-Festivals ziehen jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern an und bringen die Erde zum Beben. Wenn die Gitarrenriffs und die Drum-Soli erklingen, schlägt das Musikerherzen höher und kein Stein bleibt auf dem anderen. International bekannt und gefeiert sind die Rockgiganten Rock im Park und Rock am Ring.
Rock im Park ist der “kleine” Bruder der beiden großen deutschen Rock-Festivals. 60.000 Besucher pilgern Anfang Juni für drei Tage nach Nürnberg in Bayern. Musikalisch steht es aber in keiner Weise an zweiter Stelle, denn das Musikprogramm ist fast identisch. Grandiose Bands, die national und international zu den erfolgreichsten ihres Metiers zählen, stehen auf den Bühnen und sorgen für hervorragende Stimmung.
Mit knapp 90.000 Besuchern ist Rock am Ring Deutschlands größtes Open-Air-Festival. Ursprünglich fand das Festival am Nürburgring in der Eifel statt. 2015 musste das Rock-Festival umziehen und ist nun am Flugplatz Mendig zu finden. Drei Tage lang rocken Künstler und Publikum gemeinsam das Festivalgelände und zeigen der Welt, was es heißt, Rock’n’Roll im Blut zu haben.
Elektro und House
Fans dieses Musikstils kommen auf den zahlreichen Elektro- und House-Festivals voll auf ihre Kosten. In Abgrenzung zu Musik, die mit herkömmlichen Instrumenten produziert wird, werden bei Elektro Synthesizer und Drumcomputer verwendet. Zu den größten Festivals dieser Musikszene zählen Melt! und SonneMondSterne.
Das Melt! ist ein dreitägiges Festival, das jedes Jahr Mitte Juli seine Tore in Ferropolis öffnet, nahe Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt. Von den oben genannten Elektro-Festivals bricht das Melt! aus den engen Grenzen der Musikausrichtung am weitesten aus. Ca. 20.000 Besucher dürfen sich auch auf einige Indie- und Mainstream-Künstler freuen.
Eines der größten Festivals der Elektro-Szene in Europa ist das SonneMondSterne (kurz: SMS). Am zweiten Augustwochenende verwandelt sich die Bleilochtalsperre bei Saalburg-Ebersdorf in Thüringen zu einem Elektro-Hexenkessel. 35.000 Musikbegeisterte tanzen drei Tage lang durch und bewundern die besten Plattendreher bei ihrer Arbeit.
Hip Hop
Hip Hop veranlasst seine Hörer durch die typischen Raps, Drum-Loops, Basslines und Instrumentation mit dem Kopf im Rhythmus zu nicken und über die Sprechgeschwindigkeit der Rapper zu staunen. Die bekanntesten Hip Hop-Festivals in Deutschland sind Splash! und HipHop Open.
Drei Tage wach – Ferropolis in Sachsen-Anhalt beheimatet neben dem Melt! auch das Splash!. Mitte Juli heizen die Größen der Hip-Hop-Szene etwa 20.000 Besuchern richtig ein. Neben musikalischen Highlights erwarten die Musikfans die Write4Gold-Battles und der Soundclash. Dabei treten mindestens zwei Soundsysteme bei der Aftershowparty im Zelt gegeneinander an und messen sich daran, wer das Publikum mehr begeistern kann.
Das HipHop Open oder auch Mixery HipHop Open, ist eines der größten Hip-Hop-Festivals in Europa. 19.000 Besucher lassen sich Mitte Juli ein Wochenende lang die Beats in den Ohren wummern. In Stuttgart geben sich die nationalen und internationalen Künstler die Klinke in die Hand und feiern, dass Hip Hop als Musikrichtung seinen festen Platz in der Festivalwelt gefunden hat.
Reggae
Ursprünglicher Reggae ist Sommerfeeling pur. Der gemütliche und relaxte Rhythmus passt perfekt zu lauen Sommerabenden und faulem Nichtstun. Die neueren Stilrichtungen, wie Dancehall, Ragga oder Ska sind um einiges partytauglicher und bringen auch die schwersten Beine dazu, im Takt zu tippen. Chiemsee Summer und Summerjam machen in Deutschland müde Beine munter.
Der Chiemsee Summer ist aus dem Zusammenschluss von Chiemsee Reggae und Chiemsee Rocks entstanden. Prinzipiell hat man sich an Ersterem orientiert – Reggae gibt den Ton an. Mitte August verwandelt sich der Chiemsee in Bayern zum Schauplatz der Crème de la Crème des Reggaes. Ganze fünf Tage und über 100 Bands warten auf die 35.000 Besucher.
Weltweit bekannt ist auch das Summerjam, das am Fühlinger See, im Norden von Köln, seine Zelte aufschlägt. Reggae bildet den Schwerpunkt des Musikprogramms, Künstler anderer Genres sind aber auch gerne gesehen und gehört. Anfang Juli lassen sich Reggae- und andere Musik-Acts für ein Wochenende von 30.000 Fans feiern.
Dos and Don’ts auf Festivals
Donnerstag ist meist Anreisetag und wird zum Warm-Up genutzt. Spätestens Montag packen die Festivalbesucher ihr Hab und Gut wieder ein und machen sich mit einem wahren Hochgefühl auf den Weg nach Hause. Doch was passiert in den Tagen zwischen An- und Abreise? Wir füllen diese Stunden für Sie und geben Ihnen einen “Roten Faden” für Ihren Festival-Besuch an die Hand.
Ein Festivaltag hat 24 Stunden – so wie jeder normale andere Tag auch. Festivaltage werden aber anders verbracht. Während manche die ruhigen Vormittage für eine Dusche nutzen, schlafen die meisten bis mittags aus und widmen sich dann dem typischen Festival-Alltag aus Festivalspielen, andere Camps besuchen und deren Bewohner kennenlernen und natürlich dem Besuch der Konzerte. Wir stellen Ihnen das bekannteste Festivalspiel vor und erklären Ihnen, was es mit den ominösen Besuchen der anderen Camps auf sich hat.
Typische Festivalbeschäftigungen
- Flunky Ball
Zwei Mannschaften stellen sich in etwa 15 Meter Entfernung gegenüber auf, mit jeweils einem Bier pro Person vor den Füßen. Ziel des Spiels ist es, die Flasche in der Mitte des Spielfeldes mit dem Flunky Ball umzuwerfen. Gelingt das, darf das Team trinken, während das gegnerische Team versucht, schnellstmöglich die Flasche wieder aufzustellen. Gewonnen hat die Mannschaft, die ihr Bier als Erstes geleert hat. Das Spiel sorgt für sportliche Betätigung – eine willkommene Abwechslung zu all dem Rumsitzen auf Festivals.
- Camp Hopping
Die meisten reisen in Gruppen zum Festival, das Besuchen und Kennenlernen anderer Festivalcamper erfreut sich dennoch großer Beliebtheit. Mit ausreichend Bier bewaffnet, macht man sich zu einem Spaziergang über den Zeltplatz auf. Wo es einem gefällt, verweilt man und lernt die Camp-Bewohner bei einem gemütlichen Bier kennen und tauscht sich über die musikalischen Highlights des Festivals aus.
- Konzerte ab mittags
Festivals bieten die einmalige Möglichkeit, sich Bands anzuhören, die man nicht kennt. Musikalische Neu-Entdeckungen macht man meist in der Zeit zwischen Mittag und früher Abend, denn die bekannten Künstler spielen um die „Primetime“ und bis spät in die Nacht. Nutzen Sie ganz bewusst diesen Zeitraum, um über das Festival-Gelände zu schlendern und neue Künstler kennenzulernen.
Survival-Paket als Geschenkidee
Auf der Packliste für ein Festival stehen neben der Camping-Ausrüstung ein paar unverzichtbare Gegenstände, die einem den Festivalbesuch angenehmer gestalten. Sie kennen jemand, dem das Abenteuer Festival dieses Jahr noch bevorsteht? Dann überraschen Sie ihn oder sie mit einem Survival-Paket, das die wichtigsten Festival-Utensilien beinhaltet. Unbedingte Bestandteile Ihres Survival-Pakets sollten sein:
- Regenponcho
- Sonnencreme
- Dusch- & Haarshampoo in Kleinformat
- Deo
- Gehörschutzstöpsel
- Lippenbalsam
- Desinfektionsmittel für die Hände
- Kaugummi
- Zahnbürste & -creme
- Rolle Klopapier
- Kleine Taschenlampe
- Panzertape
- Einwegkamera
Angesteckt von der Festival-Stimmung?
Noch ein guter Tipp zum Schluss: Keiner mag Langweiler, die selbst beim rhythmischsten Beat stocksteif stehen bleiben oder Menschen, die derart betrunken sind, dass sie kaum mehr gerade aus blicken können. Festivals sind Orte, an denen gute Laune, Ausgelassenheit und ausgefallene Tanz-Moves vorherrschen. Lassen Sie sich anstecken, von der besonderen und einmaligen Stimmung auf einem Festival ohne dabei Ihr Zivilisiertsein am Eingang abzugeben.
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